Warum verwenden wir Abdichtungen unter Fliesen und Platten?
Jede Fuge ist zum Teil wasserdurchlässig – bis zu ihrem Sättigungspunkt. Das heißt ein Teil des Wassers dringt immer durch das geschlossene System, die Fliese, die Keramik oder die Fuge.
Hier ein kleines Gedankenspiel:
Wie viele Liter Regen durchschnittlich pro Jahr auf einen m² fallen, hängt ganz vom Einsatzort ab. In Deutschland sind es ca. 660 – 700 Liter.
Interessant ist nun die Frage, wie viele Liter Wasser auf eine barrierefreie Fläche, mit Fliesen belegt, in der Größe 90 x 90 cm kommen, wenn 2 Personen täglich darauf 10 Minuten duschen.
Ein pulsierender Wasserstrahl mit 2 bar hat einen Durchlauf von 8,9 Litern in der Minute. Dies summiert sich auf zu 80 Litern Wasser in 10 Minuten. Somit kommen wir jährlich in einem 2 Personen Haushalt auf ca. 50.000 Liter auf die Fläche von 90 x 90 cm.
Deswegen ist eine Abdichtung hinter der Keramik so enorm wichtig. Diese wird preislich stellenweise sehr billig im Markt angeboten, da der Endverbraucher nicht erkennt, ob diese fachgerecht hergestellt wurde und ob die Mindest-Schichtdicken der jeweilig eingesetzten Abdichtung erfüllt wird.
Auch hier gilt nicht der Preis, sondern der Wert!
Eine spätere Reparatur oder Nachbesserung ist fast unmöglich, denn die Keramik ist im Verbund auf die Abdichtung geklebt worden und fest mit dieser verbunden.
Dieser Bodenbelag muss bei einem Wasserschaden der aus einer nicht fachgerechten Abdichtung entstanden ist entfernt werden.
Besonders in Krankenhäusern oder Senioren-Wohnanlagen und betreuten Wohnheimen, wo barrierefreies Duschen im Vordergrund steht, ist ein planerisches und fachgerechtes Verarbeiten der Abdichtung von höchster Priorität.
Selbst bei Duschwannen und Badewannen sollten die Abdichtungsarbeiten auch dahinter und drunter ausführt werden, selbst wenn vom Installateur im Wannen-Bereich Wände sogenannte Wannenrand Dichtbänder eingesetzt wurden.
Ein Wasserschaden im Gebäude ist sehr zeitaufwändig zu sanieren, von der Geräuschkulisse der Bautrockner ganz zu schweigen.