Dünnbettmörtel (Kleber) werden einer Vielzahl von Prüfungen unterzogen
Hier eine Auflistung der einzelnen relevanten Regelwerke:
- Europäische Normung
- Industrie Verband Deutsche Bauchemie e.V.
- Fachverband des Deutschen Fliesengewerbes im Zentralverband Deutschen Baugewerkes
- Industrieverband Keramische Fliesen und Platten e.V.
- Industrieverband Klebstoff e.V.
Dünnbettmörtel werden in drei Gruppen unterteilt
C= zementhaltige Mörtel
D= Dispersionskleber
R= Reaktionskleber
Dünnbettmörtel der Kategorie C werden nach DIN EN 12004 auf Haftfestigkeit, sowie Durchbiegung bewertet und eingestuft.
Es gibt 2 Klassen:
- C1 0,5 N mm²
- C2 1 N mm²
Sowie S 1 Dünnbettmörtel und S 2 Dünnbettmörtel, diese besitzen eine Durchbiegung von 2,5 mm und > 5 mm.
Um Produkte von Dünnbettmörtel richtig einsetzen zu können, sollte man die Vielfalt der Belagsmaterialien und den Verwendungszweck kennen. Der Zementleim dringt bei der chemischen Verkrallung bei guter Offenporigkeit in die Keramik (Steingut / Steinzeug) ein und es entsteht ein guter Haftverbund.
Feinsteinzeug ist kein normennativer Begriff, und wird zunehmend häufig verlegt. Es handelt sich dabei um Granulate die unter großem Druck zur Fliese gepresst werden (Großkeramik). Hier ist es für den Verleger wichtig den richtigen Dünnbettmörtel zu verwenden, da Feinsteinzeug eine Wasseraufnahme von 0,5% bis 0,05% besitzen kann.
Es sollten bei Feinsteinzeug nur Verlegemörtel mit Kunststoffvergütungen (Flexkleber) eingesetzt werden, um ein hohes adhäsives Verhalten zu erzielen.
Bei Kunstharz bzw. zementgebundenen Fliesen (hochpreisige Verlegware), sollten Flexkleber (Dünnbettmörtel) mit kristalliner Wasserbindung verwendet werden, da diese Produkte sehr wasserempfindlich reagieren und sie sich dadurch ungleichmäßig verformen können.
Quellen und Schüsseln der einzelnen Platten
Mosaik und Mosaikbilder können aus Keramik, Glas und Naturstein werkseitig oder durch Künstler hergestellt werden. Die einzelnen Steinchen werden meistens auf Trägernetze, oder vorderseitig aufgeklebtes Papier (Bruchmosaik Villeroy und Boch) angebracht. Deswegen sollte ein Mörtelsystem gewählt werden mit dem auch eine spätere Verfugung möglich ist.
Die Verlegung von Großkeramik (Fliesen und Platten) ist eine Herausforderung für den Verarbeiter bzw. für den Planer. Untergründe müssen sehr lot- und fluchtgerecht erstellt sein, da es eine Vielzahl von verschiedenen Dicken und Größen gibt. Stellenweise ist eine Platte größer als 3 m² und lediglich 3,5 mm dick. Vor der Verlegung sollte es ein sogenanntes Beratungsgespräch zwischen Bauherr und Planer und der wichtigsten Person (dem Verarbeiter) geben, um dem Wunsche und der Vorstellung des Auftraggebers gerecht zu werden.
Der Preis sollte für den Endkunden zweitrangig sein, da der Verleger auf m² arbeitet und ausführt. Jede Platte oder Fliese muss auf einem Tisch mit Spezialwerkzeug bearbeitet werden. Es bedarf hier Spezialwerkzeug (Schneideschienen, Sauggriffen usw.).
Die Bearbeitung dieser Fliesen / Platten ist, sehr Zeit-intensiv, aber das Endprodukt ist umwerfend. Nicht nur für den Endverbraucher, sondern auch für den Verarbeiter.
Meistens bleibe ich nach Fertigstellung einige Zeit noch im Badezimmer und bestaune die händisch hergestellten Details (z.B Kanten selbst auf Gehrung geschliffen).
Auch hier darf es oder sollte es keine Zeitvorgaben oder zu eng koordinierte Bauzeitpläne geben, zumal die Untergrund-Bewertungen auf Eben-Flächigkeit und die sogenannte Restfeuchte eine sehr große Rolle spielen.
Hier gilt für die Bodenverlegung eine Restfeuchte von 2% bei beheizten und unbeheizten Zementestrichen für Calciumsulfat-Estriche 0,5% unbeheizt und 0,3% beheizt.
Beim letzteren genannten Produkt ist dieser gegen die sogenannte Ruckdurchfeuchtung (Anmach-Wasser/ Dünnbettmörtel) zu schützen. Es handelt sich um einen hygrischen Baustoff.
Aus diesen genannten und aufgezeigten Gründen, sollte sich der Endverbraucher, Architekt oder Planer nur für einen zertifizierten Verlege-Betrieb entscheiden. Teuer ist meistens zu Billig.
Ein Preis sollte immer den Wert darstellen. Es ist unklug zu viel zu bezahlen, aber es ist noch viel unkluger zu wenig zu bezahlen, denn meistens wird die Arbeit sonst nach der Gewährleistungsfrist sofort nochmal erstellt.
Die Verlege-Arbeiten der Firma Fliesen Lupp-Lemke können Sie sich im Taunus Autohaus (Mercedes Benz) in Wiesbaden in Form eines Bruchmosaiks ansehen.